Erkundung
Die Erkundung erfolgte in verschiedenen Phasen nach unterschiedlichen Untersuchungskonzepten:
- Rasteruntersuchung 1990/1991: gleichförmiges Raster aus ca. 2.500 Rammkernsondierungen im Abstand von 50 m und einer Tiefe von 2 m auf einer Fläche von 420 ha mit dem Ziel, einen ersten Überblick zur flächigen Verteilung von Belastungen zu erhalten
- Standortuntersuchungen bis 1992: Rammkernsondierungen bis in eine durchschnittliche Tiefe von 3 m, Mischproben jeweils in 1-Meter-Schritten aus Dreiecksflächen von 24 m². Zur Absicherung dieser Mischbeprobung wurde eine Kette von Einzelsondierungen in einem 15-m-Abstand um die Verdachtsfläche niedergebracht. Ab 1993 wurden die Dreiecksflächen auf 28 m² vergrößert und der Abstand in der verdoppelten Absicherungskette auf 8 m verändert.
Ab 1994 wurden durch Verknüpfung der Raster- bzw. Standorterkundung Untersuchungskonzepte auf der Basis stern- bzw. rasterförmiger Beprobungen entwickelt. Die anzuwendende Strategie richtete sich dabei nach den im Einzelfall anzutreffenden Gegebenheiten (Verdachtsflächenstatus, Plausibilität der vorliegenden Erkenntnisse etc.). Wesentlichen Einfluss auf die Beprobungsstrategie hatten auch die Sanierungskonzeption und die Gefährdungsabschätzung, mit denen 1994/95 die Zielvorgaben an die Bodenerkundung präzisiert wurden.
Sensibel genutzte Flächen wurden seit 1994 durch Handsondierungen untersucht und in Flächen von jeweils 75 m² (Zier- und Nutzgarten) bzw. 150 m² (Rasenflächen) mit jeweils zwei Mischproben pro sechs Sondierungen aus den Horizonten 0 bis 0,3 m und 0,3 bis 1,0 m Tiefe beprobt.
Im Rahmen der Erkundungsarbeiten wurden im Zeitraum 1990 bis 2005
- ca. 13.700 Sondierungen bzw. Beprobungsfelder abgeteuft,
- ca. 35.400 Probenahmen, und
- ca. 44.800 Bodenanalysen
durchgefürt. Neben den herkömmlich verwendeten Rammkern- und Handsondierungen wurden folgende zusätzliche Aufschlussmethoden angewandt:
- Kernbohrungen bei tief liegenden Altgebäuden oder bei einem hohen Trümmeranteil im Untergrund.
- Schürfe, denn sie bieten bei Belastungen, die in engem Zusammenhang mit baulichen Anlagen stehen, bessere Aufschlüsse. Der Anwendbarkeit von Schürfen sind allerdings wegen des erheblichen Umfangs der Eingriffe Grenzen gesetzt.